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Lehrermangel: SO NICHT!

Im Gespräch mit Herrn Dr. Oetzinger

Die Vorsitzenden der BLLV-Kreisverbände Eschenbach, Neustadt/WN, Weiden und Vohenstrauß sowie die Bezirksvorsitzende des BLLV Oberpfalz halten die Maßnahmen gegen den Lehrermangel für völlig inakzeptabel und erläuterten dies MdL Oetzinger in einem ausführlichen Gespräch am 07. Februar 2020.

Seit Anfang Januar ist es raus: „Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen sollen das Versagen der bayerischen Schul- und Bildungspolitik ausbaden. So nicht!“ stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Elisabeth Graßler hält die Maßnahmen des Kultusministeriums gegen den Lehrermangel für „völlig inakzeptabel.“ 

„Drastische Maßnahmen wie beispielsweise die Einschränkung der Teilzeitmöglichkeiten oder der Wegfall des vorzeitigen Ruhestands, haben das Fass in jedem Lehrerzimmer zum Überlaufen gebracht. Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr enttäuscht, verunsichert und demotiviert.“, so Bezirksvorsitzende Katja Meidenbauer. Sie fordert die Politik auf, hinzuschauen, welchen Belastungen die Kollegien seit Jahren ausgesetzt sind. „Wir sagen Nein zum Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte, Nein zur Anhebung der Antragsaltersgrenze und Nein zu Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten! Wir fordern ein Signal der Politik und erwarten, dass jetzt die BLLV-Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, A13 für alle Grund- und Mittelschullehrkräfte, eine flexible Lehrerbildung und eine Aufwertung der Fach- und Förderlehrkräfte erfüllt werden.“

Nicht mit uns! Es reicht! 

„Wir mahnen und fordern seit vielen Jahren, dass dringend etwas gegen den Lehrermangel geschehen muss.“ Der BLLV habe der Politik immer die Realität an den Schulen vor Ort aufgezeigt, immer wieder gewarnt und Forderungen aufgestellt. Zuletzt auf landesweiten Pressekonferenzen in München im Juli und Oktober vergangenen Jahres mit der klaren Botschaft, dass „die Hütte brennt!“ - Wir wurden nicht gehört“, kritisiert stellvertretender Bezirksvorsitzender und Kreisvorsitzender Manuel Sennert. „Jetzt sollen wir es sein, die für die personelle Misswirtschaft an den Schulen gerade stehen müssen. Alle im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband sind sich einig: So nicht! Es reicht!“  

Die Kreisvorsitzenden Ulrike Holl, Martina Maier und  Uwe Prösl wiesen außerdem darauf hin, dass seit Jahren überlastete Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern mit ihren vielen Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden könnten. Nun kämen auch noch die Notmaßnahmen hinzu. Darunter werde die Bildungsqualität in Bayern weiter massiv leiden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen und Erwartungen an die Schulen immer weiter. „Um nicht falsch verstanden zu werden: Lehrerinnen und Lehrer sind engagiert, qualifiziert und sie machen ihre Arbeit gern, mit großem Einsatz und großer Lust. Es könne aber nicht sein, dass das große Engagement weiterhin so ausgenutzt werde. Vor allem die älteren Kolleginnen und Kollegen sind am Ende der Belastungsgrenze angelangt und haben teilweise schon 40 Jahre loyal und engagiert gearbeitet. Die angekündigten Maßnahmen haben sie wie ein Schlag getroffen.“

Die Situation der Fach- und Förderlehrkräfte dürfe auch nicht übersehen werden, erläuterte die Vertreterin der Förderlehrkräfte, Angelika Luber. „Wir wollen zur Förderung der Kinder eingesetzt werden. Dafür sind wir ausgebildet und darin sind wir sehr gut. Es kann nicht sein, dass wir so oft unsere Gruppen und Kinder nicht fördern und fordern können, weil wir zur Vertretung herangezogen werden.“ 

Sie baten Herrn Dr. Oetzinger, ihre Bedenken und Argumente mit nach München zu nehmen.